Donnerstag, 6. November 2014

Das Drehbuch IV - der letzte Schlag

Nach dem wir die Bestandteile des Drehbuches anhand Synopsis, Prämissen und den Protagonisten, Antagonisten sowie den Nebenrollen erläutert haben gilt es nun, die Idee zu verkaufen. Denn nur wenn sich ein Produzent finden lässt wird ein fertiges Drehbuch und später ein darauf basierender Film möglich.

Das Exposé

Durch das Exposé wird die Geschichte zum "Kauf" angeboten. Diese Form des Drehbuches besteht aus einem Beschrieb der Idee, der Wendungen sowie der Konflikte. Die Hauptfiguren werden definiert. Alles richtet sich dabei an dem oder den Protagonisten aus. Seine Bedürfnisse sind es, die erfüllt werden müssen.

Das Exposé enthält nun erstmals die ganze Geschichte von der Initiation bis zur Auflösung, zudem wird der Stil und der Ton aufgezeigt.

Aber Achtung: Das Exposé muss Verkaufsverhandlungen überstehen, und genau dort sehen Bruno Bucher, wie auch die Autoren das grosse Dilemma. Es ist nur schwerlich möglich, eine komplexe und interessante Geschichte inklusive der Art wie sie erzählt werden soll auf eine bis maximal fünf A4 Seiten zu quetschen ohne dabei wesentliches auszublenden.

Dennoch wird diese Form häufig von Produzenten verlangt, da diese meistens keine Zeit haben ein Drehbuch vor der Zusage von A-Z durchzulesen.

Dies ist auch im betrieblichen Umfeld ein grosses Dilemma, denn wer kennt es nicht, dass eine Idee die nicht auf einer Seite begeistern kann, direkt abgelehnt wird, sei sie auch noch so gut?

Also: Das Exposé muss die Geschichte auf die wesentlichen Erfolgsfaktoren reduzieren und damit potenzielle Käufer überzeugen.

Das Threatment

Nach dem Exposé werden alle Konzepte, Recherchen, Kommentare sowie Rollenaufgaben und technische Anforderungen zusammen. Das Threatment kann wie ein Plan für den Film angesehen werden.

Durch die Definition von Schauplätzen und der genauen Ausformulierung der Entwicklung der Figuren, der Motiven, sowie der zentralen Fragen wird die Geschichte immer detaillierter beschrieben.

Durch das Threatment ist die Geschichte fassbar, deshalb soll beim Leser ein Kopfkino entstehen, welches ihn hoffentlich überzeugt.

Das Threatment ist das letzte Dokument, welches unter dem verkäuferischen Aspekt zu prüfen ist. Alles das nach dem Threatment folgt, dient der Erzählung einer Geschichte und den künstlerischen Aspekten.

Das Drehbuch

Das fertige Drehbuch ist also die Anleitung wer, welche Geschichte wo und wie erzählt.

Während den Dreharbeiten wird häufig noch an einzelnen Sequenzen gearbeitet, um diese noch zu verbessern.

Erst das Drehbuch ermöglicht die künstlerische Umsetzung einer Geschichte nach Plan. Nur durch dieses strukturierte vorgehen ist es möglich eine Geschichte erfolgreich zu erzählen. Wer kein Drehbuch hat, der wird seine Geschichte, seine Botschaft nicht bis zum Konsumenten tragen können.

Doch wie werden Dialoge in ein geschrieben und welchen Stilmittel kann man sich bedienen? Eine gute und häufig erfolgreiche Idee ist der Witz. Lesen Sie hierzu den Beitrag von Daniela Apreda und Damia Lolli zum Thema Witz.


Einmal ist alles zu Ende, mit diesem Beitrag endet unsere Wochenserie über das Drehbuch mit einem eher theoretischen Teil. Dennoch wollen wir euch nicht den ganzen, durch uns, ausgewählten Film vorenthalten:


Wir gratulieren Bud Spencer noch einmal zu seinem letzte Woche gefeierten 85. Geburtstag und wünschen ihm weiterhin alles Gute.

 

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